Alfa-Rundbrief Nr. 29 (1995)

Alfa-Rundbrief Nr. 29 (1995)
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Frauen in der Alphabetisierung Beiträge zum Schwerpunktthema - Hubertus, Peter: Frauen:... mehr
Produktinformationen "Alfa-Rundbrief Nr. 29 (1995)"

Frauen in der Alphabetisierung Beiträge zum Schwerpunktthema
- Hubertus, Peter: Frauen: Analphabetismus und Alphabetisierung. Ein Literaturverzeichnis.
- van Dijk, Fie: Schreibsucht des Weibes stört häusliches Glück. Frauen und Analphabetismus.
- Döbert, Marion: Mit Händen und Füßen um´s Lernen kämpfen. Frauen und Analphabetismus. Zwei Interviews.
- Bochynek, Bettina: “Woman´s Education and Empowerment”. Der Schwerpunkt in der Erwachsenenbildungsarbeit mit Frauen des UNESCO-Institus für Pädagogik.
- Genuneit, Jürgen: “Das Tändeln, Schreiben, Lesen macht Mädchen widerlich”. Literarisch-kulturgeschichtliche Splitter zu Analphabetismus und Literarität von Frauen.
- Giere, Ursula: Frauen und Alphabetisierung. Eine Auswahlbibliographie mit einigen Kommentaren.

Allgemeine Beiträge
- Buhs-Schubart, Susanne und Paulsen, Garbriele: Neue Klientel in Alphabetisierungskursen in Hamburg. Eine Trendwende?
- Marion Döbert: Die Angst vor dem Anderen. Analphabetismus und Schriftsprachunsicherheit in der modernen Gesellschaft.
Eine Analyse von Daten erwachsener Lese-SchreiblernerInnen.
- und andere Beiträge

Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
In den letzten Jahren rückte der Aspekt, daß Mädchen und Jungen beim Lernen unterschiedliche Bedingungen erleben, mehr und mehr in den Vordergrund erziehungswissenschaftlicher Betrachtungen. So wurde im Rahmen der Koedukationsdebatte die grundsätzliche gemeinsame Beschulung von Jungen und Mädchen wegen erwiesener Benachteiligungen der Schülerinnen in den Disziplinen Mathematik und Naturwissenschaften in Frage gestellt. In neueren Untersuchungen konstatieren WissenschaftlerInnen wie Sigrun Richter und Hans Brügelmann nun auch Geschlechterunterschiede im Bereich des Schriftspracherwerbs, hier allerdings als Benachteiligung der Jungen bei der Aneignung der Schriftsprache. Festzuhalten bleibt, daß offenbar geschlechtsspezifische Herangehensweisen an bestimmte Lernbereiche existieren, weshalb wir in diesem Heft unser Augenmerk auf die besonderen Lernbedingungen, Fähigkeiten und Bedürfnisse von Frauen in Alphabetisierungskursen richten. In Marion Döberts Interviews mit zwei Teilnehmerinnen aus Alphabetisierungskursen berichten diese über die besonderen Lernbedingungen von Frauen und darüber, wie ihre Umgebung auf die Stärkung ihres Selbstbewußtseins durch das Lernen reagiert hat. Einen weiteren Aspekt in dieser Diskussion zeigen die von Fie van Dijk bearbeiteten Untersuchungen, die belegen, daß Lesen- und Schreibenkönnen durch die Geschlechterrolle („gendered“) bestimmt ist. Jürgen Genuneit kommentiert anhand von Beispielen aus der Literatur die sich über mehrere Jahrhunderte erstreckenden, mehrheitlich hilflosen Versuche der Männer, Frauen den Zugang zu Büchern und Schrift zu verwehren. Bettina Bochynek informiert über Aktivitäten, Workshops und Veröffentlichungen des 1993 am UNESCO-Institut für Pädagogik in Hamburg gegründeten Projekts der Frauenbildung und Frauenalphabetisierung. Ursula Giere hat in ihrer Bibliographie eine Auswahl der hauptsächlich im Rahmen dieses Projekts gesammelten weltweiten Literatur zusammengestellt. Susanne Buhs-Schubart und Gabriele Paulsen stellen die veränderte Klientel in den Alphabetisierungskursen des Hamburger Vereins zur Förderung der beruflichen Bildung dar und beschreiben, wie sich aufgrund dieser Verschiebungen die Konzeption der Bildungsmaßnahmen verändert hat. Dabei wünschen sich die Autorinnen einen Austausch darüber, ob in anderen Bundesländern ähnliche Tendenzen zu beobachten sind. Die thematisch breit gefächerten Beiträge dieses Heftes können nur einige Aspekte des Themas „Frauen und Alphabetisierung“ beleuchten. Wir denken hiermit eine Diskussion darüber anzuregen, ob und wie Frauen im Schriftspracherwerb besondere Bedingungen erfahren bzw. benötigen.
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