ALFA-FORUM Nr. 49 (2002)

ALFA-FORUM Nr. 49 (2002)
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Aspekte in der Alphabetisierung: Kurse: Angebot und Nachfrage Migration: Einbürgerung,... mehr
Produktinformationen "ALFA-FORUM Nr. 49 (2002)"

Aspekte in der Alphabetisierung: Kurse: Angebot und Nachfrage Migration: Einbürgerung, Intonation, Kindheit Beiträge zum Schwerpunktthema
- Kroemer, Sandra: Intonationstraining in der multikulturellen Alphabetisierung.
- Rübeling, Heinrich: „Test Deutsch alfa”. Ein standardisierter Sprachtest für Einbürgerungswillige.
- Jenniches, Ingrid: Lese- und Schreibkurse für MigrantInnen. Ein gemeinsames Angebot von Volkshochschule und Sozialamt des Main-Kinzig-Kreises.
- Hubertus, Peter: „Deshalb haben solche Leute wie mein Mann gar keine Chance” Auf der Suche nach einem Lese- und Schreibkurs: eine Odyssee.
- Hubertus, Peter: „Die setzen eher an bei denen, die schon mehr können”. Kaum Chancen für Arbeitslose mit Lese- und Schreibproblemen.
- Jokisch, Sabine: Kindheit im Fokus der Alphabetisierung. Kulturelle Begegnungen. Allgemeine Beiträge
- Schlöglmann, Wolfgang: Brauchen Erwachsene Mathematik? Forschungsergebnisse und Ergebnisse im Bereich Mathematiklernen von Erwachsenen.
- Nickel, Sven: Lernen an Stationen. Sprachenlernen im Wechsel individualisierter und gruppenbezogener Aktivitäten.
- Nickel, Sven: PISA kurzgefasst. Die zentralen Befunde im Überblick.
- Jokisch, Sabine: Analphabetismus in Griechenland und Deutschland. Eine Rezension. [Argyro Panagiotopoulou: Analphabetismus in literalen Gesellschaften am Beispiel Deutschlands und Griechenlands. Frankfurt am Main, 2000].
- Herbst, Dieter: Der „Orientierungswortschatz". Eine nützliche Hilfe beim Erstellen eigener Rechtschreibübungen.
- Schöber, Gerald: Der erkennende Blick hinter das „Unvermögen". Der „Alfa-Rundbrief 19" vom Frühjahr 1992. Editorial
Die Alphabetisierungsarbeit umfasst zahlreiche Aspekte. Diese Ausgabe des Alfa-Forum knüpft an das Thema des letzten Heftes an und enthält mehrere Beiträge, die unter der Überschrift „multikulturelle Alphabetisierung” stehen. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt wird bei den Lernangeboten gesetzt. Es werden neue Kursangebote vorgestellt, aber auch deutlich gemacht, dass es immer noch nicht flächendeckend Kurse gibt – schon gar nicht in Intensivform. Sandra Kroemer weist darauf hin, dass es auf den ersten Blick häufig unklar ist, ob Lernende in Alphabetisierungskursen für MigrantInnen „nur” Probleme mit dem Lesen haben, oder ob diese durch Artikulationsprobleme hervorgerufen oder überdeckt werden. Der Titel ihres Beitrags ist Programm: „Intonationstraining in der multikulturellen Alphabetisierung”. Heinrich Rübeling stellt den „Test Deutsch alfa” vor, dem sich AusländerInnen ohne ausreichende Kenntnisse und Fertigkeiten der deutschen Schriftsprache bei Einbürgerungsverfahren unterziehen können. Über Lese_ und Schreibkurse für MigrantInnen im hessischen Mainz-Kinzig-Kreis, die erstmalig in Kooperation von Sozialamt und VHS durchgeführt werden, berichtet Ingrid Jenniches in ihrem Beitrag. Welche Odyssee auf der Suche nach einem passenden Kurs manchmal unternommen wird, schildert Frau S. im Gespräch mit Peter Hubertus. Öffentlichkeitsarbeit und Motivierung von Betroffenen wie durch die TV -Werbung für das Alfa-Telefon hilft nur dann, wenn parallel zur steigenden Anzahl von Lerninteressierten das vorhandene Kursangebot ausgebaut wird. Für den Ehemann von Frau S. gibt es offenbar keine echte Lernmöglichkeit. Ihr Fazit: „Deshalb haben solche Leute wie mein Mann gar keine Chance”. Herr M., der ebenfalls Probleme mit dem Lesen und Schreiben hat, konnte über das Alfa-Telefon den Weg in einen Kurs finden. Doch für einen Arbeitslosen wie ihn sind die üblichen vier Stunden Unterricht in der Woche nicht ausreichend. Intensivere Lernangebote, z.B. vom Arbeitsamt gefördert, gibt es jedoch so gut wie nirgends. Im Interview mit Peter Hubertus schildert er, dass er sich von der Gesellschaft abgeschrieben fühlt. Gefördert werden immer nur die anderen: „Die setzen eher an bei denen, die schon mehr können”. Den Abbau von Ängsten, Motivations_ und Lernstörungen ausländischer TeilnehmerInnen, u.a. ausgelöst durch einen Kulturschock bzw. begründet in Kindheitserfahrungen zu initiieren und schließlich zu bewältigen, ist Thema des Beitrags „Kindheit im Fokus der Alphabetisierung” von Sabine Jokisch. In (interkulturellen) Gesprächen soll mittels der autobiographischen Reflexion, durch den Vergleich der alten mit der neuen Lebenswelt, durch den Rückblick auf die eigene Kindheit und letztlich den Vergleich der eigenen Vorstellungen mit denen in Deutschland eine Brücke geschlagen werden zwischen dem Herkunftsland und dem Migrationsland. Ebenfalls von Sabine Jokisch wird eine wissenschaftliche Arbeit vorgestellt, die Argyro Panagiotopoulou verfasst hat. Die Autorin untersucht, welche Entstehungsbedingungen für den Analphabetismus in Deutschland und Griechenland verantwortlich sind bzw. als solche in der Fachdiskussion beider Länder herausgestellt werden. Von den weiteren Beiträgen knüpft der Artikel von Wolfgang Schlöglmann an das Schwerpunktthema „Umgang mit Zahlen” vom vergangenen Jahr an. Der Autor skizziert Erkenntnisse zum Mathematiklernen von Erwachsenen und referiert Forschungsergebnisse, wie sie in international vergleichenden Untersuchungen vorliegen, insbesondere auf niedrige Fähigkeitsstufen bezogen. Sven Nickel stellt die wichtigsten Ergebnisse der PISA-Untersuchung in den Kontext von Alphabetisierung. Diesem wichtigen Thema geht das übernächste Alfa-Forum ausführlicher nach; mehr dazu im „Ausblick” auf dieser Seite. Ebenfalls von Sven Nickel stammt der Beitrag „Lernen an Stationen”. Angesichts der Heterogenität von Alphabetisierungskursen gelten Maßnahmen innerer Differenzierung als Allheilmittel. Da aber auch diese nur begrenzt weiter helfen, plädiert der Autor dafür, das Konzept des Stationenlernens für die Alphabetisierungsarbeit zu erproben. Dieter Herbst hat den „Orientierungswortschatz” von Carl-Ludwig Naumann getestet. Sein Fazit: Dieser ist auch für die Alphabetisierung „eine nützliche Hilfe, weil er die Orientierung an der Sprachrealität erlaubt, weil er die Rechtschreibkomplikationen klar strukturiert und sehr nützliche Hinweise zur Regelverteilung gibt”. Den Abschluss macht wieder der Rückblick auf den „Alfa-Rundbrief” vor zehn Jahren. Gerald Schöber stellt das Heft mit dem immer noch spannende Thema „Diagnostik” vor. Eine interessante Lektüre wünscht
Peter Hubertus Mitglieder des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung e.V. erhalten auf diesen Artikel 20% Rabatt.

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