Silbenschieber
Zur Kombination von Buchstaben und Silben.
Zwei Schieber werden so gegeneinander verschoben, dass im Sichtfenster zwei Buchstaben zu sehen sind, die als Silbe zu lesen sind. Andere Schieber sind mit jeweils zwei Buchstaben bedruckt, sodass im Fenster vier Buchstaben erscheinen. Die Auswahl der Buchstaben wurde so vorgenommen, dass sich möglichst viele sinnvolle Wörter ergeben. Allgemeine Hinweise um Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Lese- und Schreibkenntnisse zu vermitteln, sollten analytische und synthetische methodische Ansätze gleichermaßen berüsichtigt werden. Bereits mit geringen Lesekenntnissen ist es möglich, auf der Textebene zu arbeiten, etwa nach dem Prinzip des stellvertretenden Schreibens erste kurze Texte zu verfassen, an denen Lesekenntnisse erworben, erprobt und vertieft werden können. Aus diesen Texten können dann wieder Wörter, Silben, Buchstaben bzw. Laute isoliert werden.Andererseits wird es notwendig sein, ausgehend von Buchstaben und Lauten über Silben und Wörter die Textebene zu erreichen. Der Silbenschieber ist ein Lernmittel, mit dem die Lautsynthese eingeführt und geübt werden kann. Darüber hinaus ist der Silbenschieber so angelegt, dass zwei Silben miteinander kombiniert werden können.
Lieferumfang
Das Material für den Silbenschieber besteht aus einem beidseitig bedruckten Bogen, einem Rahmen und diesen Hinweisen. Den Bogen zerschneiden Sie bitte an den Markierungslinien, am besten mit einem Papierschneider oder mit einem scharfen Messer unter Zuhilfenahme eines Lineals. Sie haben dann sechs Schieber, die beidseitig bedruckt sind. Der Rahmen kann zwei Schieber aufnehmen. Die Schieber werden nun so durch die Schlitze gesteckt, dass sie sich in Höhe des Fensters hinter dem Rahmen befindet. Die Schieber sollen leicht nach oben und unten bewegt werden können.
Übersicht
Über die Schieber Schieber 1: frei, kann mit Folienstift beschrieben werden Schieber 2: m, s, l, r, f, n Schieber 3: a, e, i, o, u Schieber 4: Ha, Mo, Na, Li, Ra, Tu Schieber 5: fa, me, lo, be, la, de Schieber 6: frei, kann mit Folienstift beschrieben werden Schieber 7: frei, kann mit Folienstift beschrieben werden Schieber 8: li, pe, sa, no, te, se Schieber 9: Ho, Ki, So, Pu, Ro, Ku Schieber 10: au, ei, eu, ä, ö, ü Schieber 11: b, g, h, t, k, p Schieber 12: frei, kann mit Folienstift beschrieben werden.
Einsatz des Silbenschiebers Beginnen Sie mit dem Schieber 2 (m, s, l, r, f, n; die Laute können ausgehalten werden) und dem Schieber 3 (a, e, i, o, u). Stellen Sie den Schieber 2 so ein, dass im Fenster das "m" zu sehen ist. Zeigen Sie den Lernenden, wie der Schieber 3 hin- und hergeschoben werden kann und im Fenster neben dem "m" die Vokale erscheinen. Erinnern Sie daran, dass das "m" [m] ausgesprochen wird und nicht [em]. Zeigen Sie den Lernenden, wie die Silben ma, me, mi usw. eingestellt werden und lesen Sie die Silben vor. Sie müssen zunächst das Leseergebnis vorgeben. Lesenlernende, die die Lautsynthese noch nicht beherrschen, sind sonst meistens nicht in der Lage, aus den Einzellauten [m] und [a] die Silbe [ma] selbst zu synthetisieren.Nun lesen Sie mehrmals die Kombinationen von "m" mit "a", "e" usw. und bitten die Lernenden, dies mit Ihnen gemeinsam, in Partnerarbeit oder allein zu wiederholen.Dann wechseln Sie vom "m" auf das "s" und wiederholen die vorher beschriebenen Schritte, gehen dann über zum "l" und den anderen Konsonanten. Anschließend bitten Sie die Lernenden, "so" oder "ri" mit ihren Schiebern zu kombinieren. Oder Sie zeigen eine Silbe und fragen, wie diese gelesen werden muss. Derartige Übungen können danach auch in Partnerarbeit durchgeführt werden.Schließlich können weitere Schieber zum Einsatz kommen. Die Reihenfolge nach dem Schwierigkeitsgrad wären folgende Kombinationen:
Schieber 11 (b, g, h, t, k, p; diese Konsonanten werden kurz gesprochen) und Schieber 3 (a, e, i, o, u)
Schieber 3 und Schieber 10 (au, ei, eu, ä, ö, ü)
Schieber 11 und Schieber 10
Anschließend können Sie die Reihenfolge der Schieber wechseln, sodass der Konsonant an zweiter Stelle steht und der Vokal am Anfang: Schieber 3 und Schieber 2 sowie Schieber 3 und Schieber 11 usw. Ab und zu ergibt sich ein Wort: so, am, es.
Wenn die ersten Silben erlesen werden können, sollten Sie versuchen, möglichst bald zum zweisilbigen Wort überzugehen. Wörter, die von ihrer lautlichen Struktur (Konsonant-Vokal, Konsonant-Vokal) besonders leicht zu lesen sind, sollten am Anfang stehen. Dafür verwenden Sie die Schieber 4 und 9 mit den Schiebern 5 und 8. Dabei ergeben sich sinnlose Kombinationen, aber auch bekannte Wörter. Bei Verwendung von Schieber 9 (Ho, Ki, So, Pu, Ro, Ku) und Schieber 8 (li, pe, sa, no, te, se) bekommen Sie u.a. folgende Ergebnisse: Hose, Kino, Pute, Rose, Kuli, Kuno. Die Kombination der Schieber 4 (Ha, Mo, Na, Li, Ra, Tu) und Schieber 5 (fa, me, lo, be, la, de) ergibt u.a.: Mofa, Mode, Name, Nabe, Lilo, Rabe, Tube. Weitere mögliche Kombinationen sind: Kilo, Sofa, Solo, Hase, Nase, Lisa usw.Da sich nur gelegentlich ein bekanntes Wort ergibt, häufig jedoch sinnlose Kombinationen entstehen, besteht die Notwendigkeit, ausgehend vom Lautwert der Buchstaben über die Silbe das ganze Wort zu erlesen. Bloßes Raten führt nicht zum Ziel. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat den Silbenschieber als geeignetes Zusatzmaterial für Alphabetisierungskurse eingestuft und in die Liste zugelassener Lehrwerke aufgenommen.