Alfa-Rundbrief Nr. 31 (1996)

Alfa-Rundbrief Nr. 31 (1996)
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Erste Schritte Wenn erst mal alles neu ist... - für die Institution - für die... mehr
Produktinformationen "Alfa-Rundbrief Nr. 31 (1996)"

Erste Schritte
Wenn erst mal alles neu ist...
- für die Institution
- für die MitarbeiterInnen
- für die Lernenden Beiträge zum Schwerpunktthema
- Witt, Gudrun: Erste Schritte in Brandenburg.
- Aldag, Barbara und Hoell, Sabine: Wenn man neu anfängt. Aus der Sicht... - einer Pädagogischen Mitarbeiterin (HPM)/ - einer Kursleiterin
- Hirsemann, Volker: Es ist noch kein/e Kursleiter/in vom Himmel gefallen...
- Rietfort, Michael: Immer wieder erste Schritte... Methodische Anregungen zur Integration neuer KursteilnehmerInnen.
- Döbert, Marion: Bilder sind Bewältigungen - neue Wege gehen.
- Bockrath, Angela: “So muß es weitergehen!” Interview mit einem neuen Kursteilnehmer.
- Dinter, Astrid: “Wärst Du eine alte Frau gewesen, wär´ ich nicht geblieben”. Erstberatung in der Alphabetisierung. [incl. vierseitigem Beratungsbogen]

Allgemeine Beiträge
- Kamiski, Winfried: Die Pathologie des Analphabetismus.
- Gerster, Christof: Im Bauch des Verlags. Ein Alpha-Kurs besucht Klett.
- Hubertus, Peter: Viele Fehler fallen fort. Erste Regeln zur Unterscheidung von “f” und “v” [Praxis-Tipp].
- Löffler, Cordula: Lautdifferenzierungsprobleme im Alphabetisierungskurs. Warum schreibt man Kechze mit r?
- Genuneit, Jürgen: “Denn ich hatte immer geglaubt, ich wäre die einzige auf der ganzen Welt.” Katjas Mutter auf dem Weg zur Schrift.
- und andere Beiträge

Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
„Erste Schritte“ – es drängt sich eine Analogie auf. Das Kind, das seine ersten Schritte wagt, wird von den nahestehenden Erwachsenen erwartungsvoll beobachtet, erhält Aufmerksamkeit und Unterstützung. Durch positive Reaktionen wird es zu weiteren Taten ermutigt, so daß es immer mehr „erreicht“. Die neue Beweglichkeit eröffnet ungeahnte Erlebnisräume und Entwicklungsmöglichkeiten. Der Erwachsene hat nicht mehr die Unbefangenheit eines kleinen Kindes, das laufen lernt. Seinem „ersten Schritt“ auf dem Weg, lesen und schreiben zu lernen, sind häufig Angst und längeres Zögern vorausgegangen. Ist dieser Schritt erst einmal gewagt – sei es mit Hilfe eines vertrauten Menschen, durch ein Telefonat o. ä. – , erfährt er in dieser Situation, genau wie das Kind, Ermutigung und Unterstützung. Darum sind jedenfalls wir – die in der Alphabetisierung Tätigen – bemüht. Diese Bemühungen, auf erste Schritte künftiger TeilnehmerInnen angemessen zu reagieren, sind ein Schwerpunkt des vorliegenden Heftes. Was tun wir, um den Lernwilligen einen Weg zu zeigen, sie ein Stück zu begleiten, bis sie – hoffentlich – allein weitergehen können? Pädagogische MitarbeiterInnen an den Volkshochschulen, die sich in ihren Institutionen unter nicht immer günstigen Rahmenbedingungen für die Alphabetisierung engagieren, kommen in diesem Heft ebenso zu Wort wie KursleiterInnen und TeilnehmerInnen. Gudrun Witt beschreibt den institutionellen und inhaltlichen Aufbau der Alphabetisierungsarbeit in den neuen Bundesländern am Beispiel der Region Brandenburg. Nachdem Analphabetismus offiziell in der früheren DDR nicht vorkam, setzte mit der Wende auch hier eine Bewegung ein, die in vielen Aspekten den Anfängen „bei uns“ ähnelt. Barbara Aldag, Pädagogische Mitarbeiterin an der VHS Duisburg, macht sich Gedanken über die Kriterien, nach denen sie neue KursleiterInnen aussucht. Eine davon ist Sabine Hoell, die ihren Neuanfang in der Alphabetisierungsarbeit darstellt. In der Beschreibung ihrer Einarbeitungszeit werden viele KursleiterInnen die eigenen Bedingungen und Erfahrungen wiedererkennen. Was kann eine Institution wie die Volkshochschule speziell für die Qualifizierung von KursleiterInnen leisten? Volker Hiersemann gibt praktische Tips. Was passiert nach dem allerersten Schritt der Kontaktaufnahme und vor dem eigentlichen Kursbeginn? Eine individuelle Anfangsberatung und die Suche nach dem passenden Kurs sind weichenstellende Phasen für zukünftige TeilnehmerInnen. Astrid Dinter gibt in ihrem Beitrag konkrete Hinweise für diese sensible Situation und stellt einen Beratungsgesprächsbogen vor (Material-Innenteil). Aus der Perspektive eines Kursleiters gibt Michael Rietfort „Methodische Anregungen zur Integration neuer KursteilnehmerInnen“. Diese systematische Darstellung der Anfangssituation wird ergänzt durch buntgemischte Zitate verschiedener KursleiterInnen aus Lüneburg, die ihre Ideen zu derselben Situation gesammelt haben. Zwei Kursteilnehmer kommen zu Wort: Christian H., ein neuer Teilnehmer der VHS Osnabrück, der von seinem Weg zum Kurs und den ersten 3 Monaten dort berichtet und Herrmann Wittenstein, ein „Ehemaliger“ aus Bielefeld, der einen eigenen und sehr eigenwilligen Weg eingeschlagen hat, nachdem er den Kurs als Unterstützung nicht mehr brauchte. Die Illustrationen in diesem „Alfa-Rundbrief“ sind eine Auswahl aus seinen Bildern. Marion Döbert erläutert seinen Werdegang. Mit der Wahl und Bearbeitung dieses Themas sind wir den Anregungen und Wünschen vieler unserer LeserInnen nach stärker praxisorientierten Beiträgen nachgekommen. So ist in diesem Heft für alle etwas dabei: Die KursleiterInnen unter Ihnen können den „Alfa-Rundbrief“ diesmal mit in den Kurs nehmen; es eignen sich mindestens 3 Beiträge zur Lektüre und Diskussion im Alpha-Kurs, so daß auch die TeilnehmerInnen angesprochen sind. MitarbeiterInnen, zu deren Arbeitsfeld die Anfangsberatung gehört, erhalten eine Handreichung mit dem Beratungsgesprächsbogen im Material-Innenteil.
Angela Bockrath Mitglieder des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung e.V. erhalten auf diesen Artikel 20% Rabatt.

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