Alfa-Rundbrief Nr. 32 (1996)

Alfa-Rundbrief Nr. 32 (1996)
5,00 €
Inhalt: 1 Stück

inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten

verfügbar

  • AR32
Heterogene Gruppen - Offener Unterricht - Differenzierende Materialien - Autonomes Lernen... mehr
Produktinformationen "Alfa-Rundbrief Nr. 32 (1996)"

Heterogene Gruppen
- Offener Unterricht
- Differenzierende Materialien
- Autonomes Lernen Beiträge zum Schwerpunktthema
- Brügelmann, Hans: Strukturen im offenen Unterricht.
- Wäbs, Herma: Alphabetisierung in deutscher Sprache für multinationale Lerngruppen in der Arbeitsgemeinschaft Karolinenviertel.
- Maurer-Kartal, Anette: Vom Spagat zum Salat. Gemeinsames Lernen mit unterschiedlichen Arbeitsangeboten.
- Nicht alle sind gleich. Fragen und Antworten rund um den Unterricht.
- Förderung von Teilfunktionen im Lese-/Schreibprozeß.

Allgemeine Beiträge
- Hüttis-Graff, Petra: Analphabetismus schon in der Grundschule vorbeugen? Ein Bericht vom Hamburger Modellversuch.
- Zagan, Diny: Analphabetismus - eine journalistische Recherche.
- Hubertus, Peter: Großschreibung oder: Die Liebe ist schön. [Praxis-Tipp]
- Peek, Rainer: Zum Leseverständnis der erwachsenen Wohnbevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland. Erste Ergebnisse der deutschen Teilstudie zur “ International Adult Literacy Survey”.
- Hubertus, Peter: Alphabetisierungskurse an Volkshochschulen: Kursgebühren und Honorare.
- Genuneit, Jürgen: “Gemeinschaftsgefühl” statt Homogenität. Alphabetisierungsunterricht in einem englischen Dorf Ende des 18. Jahrhunderts.
- von der Haar, Monika: “Haben sie heute schon Ihren Lieblingsbuchstaben gegessen?” Eine Rückschau auf Aktionen der VHS Georgsmarienhütte.
- und andere Beiträge

Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
Viele Kursleitende in Alphabetisierungskursen geben die Heterogenität ihrer Lerngruppen als größte Schwierigkeit und größtes Problem an, das sie im Unterricht zu bewältigen haben. Verwunderlich ist dabei, daß es nur wenige Publikationen zu diesem Problembereich, speziell in der Alphabetisierung, gibt. Wer sich dem Thema nähert, stellt schnell fest, daß die Gründe für die Unterschiedlichkeit der Lernenden und des Lernens sehr vielfältig sind. Bereits beim ersten Überblicken der Teilnehmerliste lassen sich Unterschiede in der Zusammensetzung der Gruppe nach Alter, Geschlecht und evtl. Nationalität feststellen. Schulische und außerschulische Lernerfahrungen, die Konzentrationsfähigkeit, das Lerntempo, individuelle Interessen und Motivationen, das Selbstwertgefühl und die Kontaktfreude der Lernenden, um nur einige Faktoren herauszugreifen, können sich positiv wie negativ auf die Zusammenarbeit der Gruppe und die Fortschritte im Lernen auswirken. Neben unterschiedlichen Lernstilen und dem Sozialverhalten der Lernenden sind für jede Kursleiterin und jeden Kursleiter die Feststellung der Unterschiede in den Vorkenntnissen der Lernenden von Wichtigkeit, um einen erfolgreichen Lernprozeß in die Wege zu leiten. Erinnert sei hierbei an Stufen- und Phasenmodelle der (Recht-) Schreibentwicklung (Beispiel in „Alfa-Rundbrief“ Nr. 8/1988), die den Kursleitenden helfen, den unterschiedlichen Entwicklungsstand ihrer Lernenden festzustellen. Hilfreich kann auch die auf Seite 21 dieses Heftes abgedruckte Übersicht über die Förderung von Teilfunktionen im Lese- und Schreiblernprozeß sein. Die 1988 veröffentlichte Tabelle führt vielleicht nicht alle heute zur Verfügung stehenden Lernmaterialien und Medien auf. So fehlt beispielsweise die Arbeit mit dem Computer in den verschiedenen Förderbereichen. Die Übersicht zeigt aber viele Möglichkeiten auf, evtl. vorhandene Defizite in den Teilfunktionen mit entsprechenden Lernmaterialien zu bearbeiten. Man begegnet der Heterogenität der Lerngruppen mit mehr Offenheit des Unterrichts, mehr Differenzierung und durch die Förderung autonomen Lernens. Die Autorinnen und der Autor zum Schwerpunktthema – Hans Brügelmann, Herma Wäbs und Annette Maurer-Kartal – beschreiben Ansätze und Wege in diese Richtung. Wir haben auch eine Reihe von Kursleitenden um Kommentare und Hinweise gebeten, uns Antworten auf typische Lernsituationen und Geschehnisse rund um den Unterricht zu geben, die Aspekte vorhandener Heterogenität in den Lerngruppen durchblicken lassen. Die Frage ist nicht: Wie forme ich „meine“ Lernenden zu einer homogenen Lerngruppe, sondern: Wie entwickle ich Materialien und Formen des Unterrichts, um diesem latenten Zustand der Heterogenität gerecht zu werden. Heterogenität wird somit weniger als Erschwernis, sondern als Chance begriffen, einen interessanten und vielseitigen Unterricht in Kooperation mit den Lernenden mit ihrer ganzen Unterschiedlichkeit zu planen und durchzuführen.
Bernd Frohn Mitglieder des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung e.V. erhalten auf diesen Artikel 20% Rabatt.

Weiterführende Links zu "Alfa-Rundbrief Nr. 32 (1996)"
Zuletzt angesehen