ALFA-FORUM Nr. 48 (2001)

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Multikulturelle und psychosoziale Aspekte in der Alphabetisierung Vergriffen! Ist nur als Kopie... mehr
Produktinformationen "ALFA-FORUM Nr. 48 (2001)"

Multikulturelle und psychosoziale Aspekte in der Alphabetisierung
Vergriffen! Ist nur als Kopie verfügbar! Beiträge zum Schwerpunktthema
- Jokisch, Sabine: „Sozio-kulturelle Dimension der Alphabetisierung. Türkische Frauen auf dem Weg in die Selbstbestimmtheit".
- Zediqian, Sobeir: „Die afghanischen Bürger und die deutsche Sprache".
- Astvazatrjan, Melanja: „Die Alphabetisierung in Deutsch als Fremdsprache nach dem Erwerb der armenischen Schrift".
- Ritter, Monika: „Alphabetisierung für MigrantInnen in Wien. Der Alphabetisierungs-Lehrgang Ottakring".
- Szablewski-Çavus, Petra: „Deutsch lernen, Schreiben lernen. Alphabetisierung mit MigrantInnen".
- Boulanger, Daniela: "Alphabetisierung nach Paulo Freire"
- Hilmer, Johannes: "Alphabetisierung mit AusländerInnen und Deutschen: Geschichten erfinden" Allgemeine Beiträge
- Steuten, Ulrich: „Die Macht der Schrift. Unterrichtsexkursionen mit Analphabeten in eine Ausstellung über Medien und ihre Wirkung".
- Schleyerbach, Tanja: „Schraip doch mahl! Aktionsprogramm zum 10-jährigen Jubiläum ‘Leicht zu lesen’ in der Stadtbibliothek Reutlingen".
- Leuze, Jasmin: „Demo mit nackter Poesie. Bodypaint-Aktion zum Thema Analphabetismus in der Reutlinger Stadtbibliothek".
- Bijerch, Charlotte und Klassen, Inge: „‘Fremd ist der Fremde nur in der Fremde’. Bericht von der Fachtagung ‘Alphabetisierung und Sprachenlernen’ in Bad Boll".
- Hartmann, Rainer: „UNESCO-Preis an den Bundesverband Alphabetisierung e.V. Feier führte Partner aus Weiterbildung, Wirtschaft, Verbänden und Ministerien.
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
Multikulturelle Alphabetisierung steht für kulturelle Vielfalt, für das Erkennen und Erleben von kulturellen Inhalten, für die Bedeutung von Kultur im Lernprozess und für einen Weg zur kulturellen Integration. Die Arbeit mit multinationalen und damit multikulturellen Gruppen lässt eine Vielzahl von Fragen, Hemmnissen, Verunsicherungen aber auch Bereicherungen entstehen, die eine spezifische Lernatmosphäre schaffen. Im Kontext des Schwerpunktthemas des vorliegenden Hefts hat sich neben didaktischen und allgemeinen Fragestellungen ein starkes Interesse für Kulturen und Nationen aus der islamischen Welt herauskristallisiert – neben der Gewissheit, dass multikulturelle Alphabetisierung durchaus und unbedingt auch bezogen ist auf jedwede Alphabetisierung fremdsprachiger/anderssprachiger Lerner. Es ist das Fremde, das den Begriff „Multi-Kultur” umgibt. Doch was bedeutet Fremdsein, Fremdheit im Kontext multikultureller Alphabetisierung? Fremdartigkeit, ein Gefühl des Fremden, bezieht sich sicherlich auf all jene, die in den Lernprozess involviert sind: MigrantInnen, die in Alphabetisierungskursen Lernende werden und KursleiterInnen, die mit den Menschen anderer Nationen zusammen kommen. Fremd(artig) sind Werte und Normen, soziokulturelle Unterschiede, die den Lernprozess implizit und explizit beeinflussen. Sabine Jokisch, Turkologin und Pädagogin, vermittelt in ihrem Beitrag unter Einbeziehen der praktischen Komponente exemplarisch einen Einblick in jene Spezifika, die die türkische Kultur, die Lebenswelt vieler türkischer Frauen in der Türkei bestimmen und Auswirkungen haben auf das Lernen in der Migration (Seite 7 - 11). Mit der Wechselbeziehung Fremder, fremder Kulturen im gegenseitigen Verstehen, insbesondere mit der Wechselbeziehung von Afghanen und Deutschen, beschäftigt sich in einem Beitrag Sobeir Zediqian, Vorstandsmitglied des Afghanistan Hilfs- und Entwicklungsdienstes Hamburg. Er betont die Notwendigkeit des gegenseitigen Lernens, Aufeinanderzugehens im schwierigen Prozess der Annäherung (Seite 12 f.). Multikulturelle Alphabetisierung im Fokus des Fremdartigen, auf dem Hintergrund sprachlicher Besonderheiten und mit Blick auf die Schriftzeichen des Armenischen, Deutschen und Russischen sieht Melanja Astvazatrjan. Die Leiterin des Lehrstuhls für Pädagogik und Fremdsprachendidaktik an der Linguistischen Fakultät in Jerewan macht in ihrem Beitrag aufmerksam auf die Relevanz graphemischer und phonemischer Unterschiede von Sprachen (Seite 14 - 16). Eine Zusammenschau wichtiger Aspekte der Alphabetisierung von MigrantInnen, mit besonderer Berücksichtigung eines (zeitweiligen) Verzichts von Schriftlichkeit und damit der Möglichkeit ein denkbares Hemmnis im gegenseitigen, von graphemischer Fremdheit bestimmten Lernprozess aus dem Weg zu räumen, bietet Monika Ritter, Leiterin des Alphabetisierungs-Lehrgangs an der VHS Ottakring (Seite 17 - 20). Umfassende Informationen zur Alphabetisierung multinationaler Gruppen vermittelt in ihrem Beitrag Petra Szablewski-Çavus, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Sprachverbands Deutsch. Detailliert stellt sie mit besonderer Beachtung der kommunikativen Komponente und der Faktoren funktionaler und primärer Alphabetisierung von MigrantInnen die verschiedenen Dimensionen der Alphabetisierung und ihre notwendige Einbettung in öffentliche Institutionen vor (Seite 21 - 25). Fremdsein in einer neuen anderen Lebenswelt und damit auch Lernwelt impliziert neue Lernmodelle, verlangt nach neuen bzw. andersartigen Wegen in der Alphabetisierung. Eine Möglichkeit stellt Daniela Boulanger, Kursleiterin in Freiburg, vor. Sie beschreibt eine Methode nach Paolo Freire, die sich ihrer Ansicht nach gut für die Arbeit in multikulturellen Gruppen eignet (Seite 26 - 29). Den Blick auf gruppendynamische Prozesse in multikulturellen Kursen lenkt Johannes Hilmer, Kursleiter an der VHS Herne. Ihm gelingt es mit der didaktischen Methode des gemeinsamen Erfindens von Geschichten, die Grenzen der Fremdheit in multikulturellen Gruppen aufzulösen und gegenseitige Toleranz praktisch zu üben (Seite 30). Der Themenschwerpunkt dieses Alfa-Forums ist allgemein auf großes Interesse gestoßen. Leider konnten aber in die vorliegende Ausgabe nicht alle Beiträge aufgenommen werden und so wird auch im folgenden Alfa-Forum diese Thematik Schwerpunkt bleiben. Vorgestellt wird dort unter anderem eine in der Alphabetisierung mulitkultureller Gruppen neuartige Herangehensweise aus dem Bereich der Phonetik. Hingewiesen sei zum Schluss auf einen Bericht von Charlotte Bijerch und Inge Klassen, der ebenfalls das Schwerpunktthema berührt: Die Autorinnen informieren unter dem Titel „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde” (Seite 36 f. über die Fachtagung in Bad Boll im November 2001. Eine anregende Lektüre wünscht
Sabine Jokisch Mitglieder des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung e.V. erhalten auf diesen Artikel 20% Rabatt.

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