ALFA-FORUM Nr. 64 (2007)

ALFA-FORUM Nr. 64 (2007)
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Lokale Netzwerke in der Alphabetisierung Beiträge zum Schwerpunktthema: - Harald Wagner:... mehr
Produktinformationen "ALFA-FORUM Nr. 64 (2007)"

Lokale Netzwerke in der Alphabetisierung Beiträge zum Schwerpunktthema:
- Harald Wagner: Auswirkungen soziostruktureller Veränderungen der Wissensgesellschaft auf die Alphabetisierungsarbeit
- Ulrich Gintzel: Veränderungen gesellschaftlicher Rahmenbedingungen als Hintergrund für die Entstehung lokaler Netzwerke in der Alphabetisierungsarbeit
- Johanna Schneider: Vom Alphabetisierungskurs zur Sozialintegrativen Alphabetisierungsarbeit
- Achim Scholz: Alphabetisierungsnetzwerk der Volkshochschule Oldenburg
-  Marion Döbert: Netz. Netzer. Netzwerk. Das Projekt F.A.N. als Beispiel für gelungenes Networking in der Alphabetisierung
- Maren Elfert und Gabriele Rabkin: Family Literacy als Ansatz lokaler Alphabetisierungsarbeit in Netzwerken
- Katrin Semmelroth: Alpha 16+. Europäisches Projekt zur Identifikation und Schulung von Schlüsselpersonen im Umfeld funktionaler Analphabeten Allgemeine Beiträge:
- Gerald Schöber: Aus der Ferne - und doch hautnah. Leseheft mit (Alfa-)Telefongeschichten
- Jens Korfkamp: "Sport - Fußball". Ein Sachbuch für die Grundbildung
- Albert Hauser: Zur sozialpolitischen Dimension von Alphabetisierung
- Alexis Feldmeier: Zur Qualifizierung von Lehrkräften in der Alphabetisierung von MigrantInnen. Grundriss eines Lehrgangs
- Gerald Schöber: Gähnend und einen Schluck Wasser trinkend. Der "Alfa-Rundbrief" 34 vom Frühjahr 1997 Editorial:
Liebe Leserinnen und Leser,
in einem Gespräch erzählt die Teilnehmerin eines Alphabetisierungskurses, dass sie froh ist, nun endlich den Schritt zum Lesen und Schreiben lernen gemacht zu haben. „Und das Größte ist“, so fährt sie fort, „dass ich nun das erste Mal die Geburtstagkarte meiner Tochter selbst lesen konnte. Ich bin so froh, dass meine Fallmanagerin mir gesagt hat, dass es diesen Kurs gibt und dass sie mir Mut gemacht hat, dahin zu gehen.“
Dies ist ein eindrückliches Beispiel für die Veränderungen in der Alphabetisierungs- und Grundbildungslandschaft. Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit geschieht zu immer größeren Anteilen in differenzierten Zusammenhängen unterschiedlicher Fachkräfte und Institutionen. Die sich immer weiter differenzierenden Lebenssituationen der Menschen mit unzureichenden Schriftsprachkompetenzen machen unterschiedliche Ansprachen und Vermittlungen sowie zielgruppenspezifische Lernangebote erforderlich. Dort, wo Menschen Rat und Unterstützung suchen, brauchen sie informierte und qualifizierte Fachkräfte, die ihnen die angemessenen Wege zeigen und Tore öffnen.
Die Volkshochschulen sind immer mehr zur entscheidenden Institution geworden, die die unterschiedlichen Akteure miteinander verbindet. Gleichzeitig haben in ganz Deutschland freie Bildungsträger die Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit als Aktionsfeld entdeckt. Daran haben die Finanzierungsmöglichkeiten über die ARGE und den Europäischen Sozialfonds (ESF) zentralen Anteil.
Mit der Idee der lokalen Netzwerke in der Alphabetisierung soll eine Realität geschaffen werden, die möglichst umfänglich die Akteure der verschiedenen Institutionen der Bildung, Beratung und der Sozialen Arbeit aber auch die bürgerschaftlichen Initiativen (z.B. Erwerbsloseninitiativen) einbezieht.
Die Intensivierung der Alphabetisierungsarbeit in Sachsen ist direkt mit der Arbeit des Projektes PASS alpha in Dresden verbunden. Im Rahmen dieses Projektes wurden von 2005 bis 2006 neben der Forschung vor allem sozialstrukturelle Themen bearbeitet. Die Förderung lokaler Kooperationsstrukturen unter dem Begriff „Lokale Bündnisse Alphabetisierung“ wurde zentrales Thema und in drei Städten Sachsens über ein Jahr erfolgreich erprobt. Erfahrungen und wissenschaftliche Perspektiven aus dem Projekt nehmen die Beiträge von Harald WAGNER, Ullrich GINTZEL und Johanna SCHNEIDER auf. Der Beitrag von Albert HAUSER, Staatssekretär im Sächsischen Sozialministerium, weist auf die sozial- und bildungspolitischen Dimensionen der Alphabetisierungsarbeit hin. Er unterstreicht, dass Bildungs- und Sozialpolitik in Sachsen funktionalen Analphabetismus als Thema aufnehmen und Rahmenbedingungen zur gelingenden Grundbildung schaffen wollen.
Achim SCHOLZ zeigt in seinem Beitrag, wie sich die Alphabetisierungsarbeit als Netzwerkarbeit in Oldenburg darstellt. Die Volkshochschule ist Anbieter von Alphabetisierungskursen und die gestaltende Leitstelle zur Bündelung der verschiedenen Aktivitäten zur Alphabetisierung.
Marion DÖBERT berichtet, dass mit konkreter Zusammenarbeit wie mit dem Projekt F.A.N. – „Fußball. Alphabetisierung. Netzwerk“ Menschen mit unzureichenden Schriftsprachkompetenzen zu erreichen und zu ermutigen sind.
Family Literacy ist ein erfolgreicher Alphabetisierungsansatz in Netzwerken von Schulen, Kindertagestätten und Gemeindezentren, von dem Maren ELFERT und Gabriele RABKIN berichten. Sie zeigen, wie die Idee in Interaktion mit Eltern und Kindern in einem Hamburger Modellprojekt umgesetzt wird. Der Beitrag von Katrin SEMMELROTH beschreibt ein EU-Projekt, an dem sich der Thüringische Volkshochschulverband beteiligt. Ziel ist die Sensibilisierung und die Vernetzung von Schlüsselpersonen, um junge Menschen zum Lernen zu ermutigen.
Herausgeber, Redaktion und AutorInnen hoffen, dass diese Beiträge viele Menschen in der Alphabetisierungsarbeit ermutigen, sich noch stärker an lokalen Netzwerken zu beteiligen. Dies ist nach unserer Auffassung ein geeigneter Weg, die Angebote in Zahl, örtlicher Nähe und an den unterschiedlichen Zielgruppen orientiert auszubauen.
Das Titelbild zeigt die Informations- und Kooperationsbeziehungen zwischen verschiedenen Einrichtungen im lokalen Netzwerk der Alphabetisierungsarbeit in Freital (Sachsen).
Johanna Schneider und Ullrich Gintzel

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