ALFA-FORUM Nr. 66 (2007)
Sprache und Alphabetisierung
Beiträge zum Schwerpunktthema:
- Marion Döbert: Ich bin mein in dir gespiegeltes Wort. Essay über Identität, Sprache und Schrift.
- Karla Röhner-Münch: Schwierigkeiten beim Erwerb der Schriftsprache vermeiden oder überwinden? Bemerkenswerte Konzepte von Falko Peschel und Ralph Weigt im Vergleich.
- Heiko Balhorn: Otto Graf trifft Anna Lyse - über bewusstes und unbewusstes Rechtschreiblernen
- Henrike Pracht: Zur theoretischen Modellierung funktionaler Alphabetisierung: Schrift-Sprach-Kompotenz
- Peter Hubertus: Vom Bild zum Laut zum Buchstaben
- Rabia Sprenger und Vecih Yasaner: Ausländer-Alphabetisierung in der Bundesrepublik Deutschland. Von A wie Anwerbung bis Z wie Zuwanderung.
- Ursula Brock: Kommentar zum vorläufigen Konzept für eine bundesweiten Integrationskurs mit Alphabetisierung.
Allgemeine Beiträge
- Jens Korfkamp: Grundbildung als bildungspolitische Aufgabe.
- Gerald Schöber: Jubel. Dank. Und nun?
- Ulrich Steuten: Politik - einfach erklärt. Eine Rezension.
- Gerald Schöber: Alles (nur) Theater: Nicole ist Lena. Der "ALFA-Rundbrief" 36 vom Winter 1997.
Editorial:
Liebe Leserinnen und Leser,
Im vorliegenden Heft wird das Thema „Sprache und Alphabetisierung“ aufgegriffen, das besonders für die Arbeit mit Migranten relevant ist – aber nicht nur. Die Bedeutung der gesprochenen Sprache für die geschriebene hat viele Facetten, die bereits in älteren Ausgaben des ALFA-FORUMs thematisiert wurden. Der Schwerpunkt dieses Heftes liegt auf der Sprachkompetenz.
Marion DÖBERT hinterfragt, wie Sprache und Identitätsbildung verknüpft sind. Ihr Essay über Identität, Sprache und Schrift trägt den Titel „Ich bin mein in dir gespiegeltes Wort“. Sie zeigt eindrücklich, wie ein Mensch in einem Land, dessen Sprache er nicht in allen Feinheiten beherrscht, an die Grenzen seiner Selbstdarstellung geraten kann. Karla RÖHNER-MÜNCH betrachtet das Thema aus der Perspektive der Sprachbehindertenpädagogik. Sie vergleicht die Konzepte von Falko PESCHEL und Ralph WEIGT unter der Fragestellung, ob und wie Schwierigkeiten beim Erwerb der Schriftsprache vermieden oder überwunden werden können. Der Frage des bewussten und/oder unbewussten Rechtschreiblernens widmet sich Heiko BALHORN. Er überschreibt seinen Beitrag: „Otto Graf trifft Anna Lyse – über bewusstes und unbewusstes Rechtschreiblernen“.
Henrike PRACHT befasst sich mit dem Kompetenzbegriff, der insbesondere dem Anspruch gerecht wird, die Integration der Aspekte „mündlich“ und „schriftlich“ sowie „technisch“ und „kommunikativ“ im Horizont von „Funktionalität“ zu leisten. Ihr Beitrag trägt den Titel „Zur theoretischen Modellierung funktionaler Alphabetisierung: Schrift-Sprach-Kompetenz“.
Peter HUBERTUS stellt das Freiarbeitsmaterial „Vom Bild zum Laut zum Buchstaben“ vor. Es wurde für den Anfangsunterricht im Alphabetisierungskurs entwickelt und unterstützt den Einstieg in das Lesen und Schreiben.
Rabia SPRENGER und Vecih YAșANER erläutern in ihrem Beitrag „Von A wie Anwerbung bis Z wie Zuwanderung“ die geschichtliche Entwicklung der Ausländer-Alphabetisierung in der Bundesrepublik Deutschland und gehen dabei auf das aktuelle Konzept zur Ausländer-Alphabetisierung ein. Dieses vorläufige Konzept für einen bundesweiten Integrationskurs mit Alphabetisierung kommentiert Ursula BROCK.
Die Illustrationen wurden von Achim GRESER und Heribert LENZ sowie Uli STEIN für dieses Heft zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich dafür!