ALFA-FORUM Nr. 73 (2010)
25 Jahre: Fragestellung - Konzepte - Materialien
Beiträge zum Schwerpunktthema:
- Wer tut recht schreiben?
Ergebnisse der Hamburger Schreibprobe mit Haupt- und FörderschülerInnen
Stephan Drucks und Igor Osipov - leo. – Level-One Studie
Benchmark zur Größenordnung des Analphabetismus
Anke Grotlüschen, Wibke Riekmann und Franziska Bonna - Anforderungen an Grundbildung und Beschäftigungsfähigkeit aus Sicht von Unternehmen
Helmut E. Klein und Sigrid Schöpper-Grabe - Dialogisch arbeiten – mit Kindern und Erwachsenen Ein Plädoyer, dasselbe gleich zu machen – nur anders!
Axel Backhaus - Das Lehrertagebuch im A.B.C.-Projekt Gewinn und Nutzen für die Arbeit im Intensivkurs
Kerstin Ratzke - Die Arbeitssituation von Lehrkräften in der Alphabetisierung: auch ein Fall für die Professionalisierung?
Alexis Feldmeier - Die Kursteilnehmenden des ABC-Projektes Akquisition, Ausgangskompetenzen, Fluktuation und Motivation
Doris Habermann und Diana Stuckatz - Offene Alfabetisierung mit Erwachsenen? Erste Erkenntnisse zur Entwicklung von Textproduktionskompetenz
Ursula Venn-Brinkmann - Das Lernprogramm "Schreiben"
Karsten Cornelius - Die Oldenburger Lesekartei
Kathleen Blessmann - Buchstaben, Laute, Bilder als "Link" und ein Bild- und Wortlexikon Unterrichtsmaterialien zum Lesen- und Schreibenlernen
Peter Hubertus - Rein in die Alphabetisierungskurse!
Reinhard Umbach - Lesenlernen ist so wichtig wie Laufenlernen Ein Interview
Philipp Haußmann und Björn Otte - Am Anfang stand eine Analphabetin Frichrich Engels auf dem Weg zum Kommunismus!
Jürgen Genuneit - Rechtschreibtest schreib.on im Alphabetisierungskurs
Gisela Hermann und Eberhard Aurich - Übern Tellerrand geschaut
Alfa-Forum vor 10 Jahren: Das Heft 43 im Frühjahr 2000
Gerald Schöber
Liebe Leserinnen und Leser,
vor 25 Jahren erschien die erste Ausgabe des „Alfa-Rundbrief“, aus dem vor geraumer Zeit das ALFA-FORUM hervorging. Für diesen runden Geburtstag haben wir zwar keine Jubiläumsausgabe vorgesehen, aber in diesem Heft finden Sie Beiträge, die deutlich machen, welche inhaltliche Ausrichtung die Zeitschrift hat und welcher „Philosophie“ sie sich verpflichtet fühlt: Sie finden Fachtexte, die sich auf Forschungsvorhaben beziehen wie Aufsätze zur Unterrichtspraxis. Es gibt Beiträge mit bildungspolitischer Ausrichtung wie Texte, die über die Alphabetisierungsarbeit hinausgehen und Grundbildung betreffen. In jedem Fall bleibt der Name der Zeitschrift Programm: Sie will ein Forum sein, in dem durchaus verschiedene Meinungen ihren Platz haben.
In diesem Heft finden Sie einen Beitrag zur Level-One Studie, mit der das Ziel verfolgt wird, ein Benchmark zur Größenordnung des Analphabetismus für die deutsch sprechende Bevölkerung in Deutschland zu erzielen (GROTLÜSCHEN/ RIEKMANN/ Bonna). Die erforderlichen Mindestkompetenzen werden u.a. durch die Anforderungen an Grundbildung bestimmt, wie sie Unternehmen erwarten. Dazu ein Beitrag von KLEIN und SCHÖPPER-GRABE.
DRUCKS und OSIPOV haben Schreibleistungen von SchülerInnen verschiedener Schulformen erhoben, setzen diese in Relation zur Schulmotivation und liefern interessante Ergebnisse zur Frage, ob ein Migrationshintergrund hierbei relevant ist. Aus einem Berliner Projekt zur Alphabetisierung mit MigrantInnen berichten HABERMANN und STUCKATZ über Maßnahmen zur Ansprache, zu den Ausgangskompetenzen sowie zur Motivation der Lernenden.
BACKHAUS geht es um die Ausrichtung auf Lehren und Lernen, um das Verhältnis von Lehrer und Lerner. Er stellt zwei Ausprägungen pädagogischen Handelns gegenüber und plädiert für ein dialogisches Unterrichtsverhältnis zwischen Kursleiterin und Lerner.
Die neuen Ausbildungsmöglichkeiten für Kursleitende werden nach FELDMEIER vermutlich schon bald zu einem Qualifizierungsdruck führen. Die Professionalisierung der Alphabetisierung muss allerdings einhergehen mit einer deutlich besseren Honorierung und/ oder der Schaffung von Stellen.
Aus dem Oldenburger ABC-Projekt berichtet VENN-BRINKMANN über erste Erkenntnisse zur Entwicklung von Textproduktionskompetenz beim Verfassen von Beiträgen zu einer Lernerzeitung, RATZKE über Erfahrungen mit einem Lehrertagebuch, und CORNELIUS informiert über das Lernprogramm „Schreiben“.
Im Interview mit OTTE erfahren wir von Philipp HAUßMANN, dem Vorstandssprecher der Ernst Klett AG, wie die langjährige Unterstützung der Alphabetisierung begonnen hat, auf welche Bereiche sich dieses Engagement bezieht und welche Handlungsoptionen für die Alphabetisierungarbeit in Deutschland wahrgenommen werden sollten.
Neue Unterrichtsmaterialien zur Alphabetisierung und deren Einsatzmöglichkeiten stellt HUBERTUS vor: „Buchstaben und Bilder“ und ein „Bild- und Wortlexikon zum Lesen- und Schreibenlernen“.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!
