ALFA-FORUM Nr. 82 (2013)

ALFA-FORUM Nr. 82 (2013)
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Schwerpunktthema: Gesund leben - Gesund bleiben - Gesund werden   Liebe Leserinnen und... mehr
Produktinformationen "ALFA-FORUM Nr. 82 (2013)"

Schwerpunktthema: Gesund leben - Gesund bleiben - Gesund werden

 

Liebe Leserinnen und Leser,

 

funktionaler Analphabetismus ist kein Phänomen, das ausschließlich aus bildungspolitischer Perspektive relevant ist. Geringe Lese- und Schreibkompetenzen reduzieren die Teilhabemöglichkeiten in politischer und kultureller Hinsicht. Insbesondere in der Arbeitswelt haben funktionale Analphabeten  eingeschränkte Chancen und verfügen über ein eher niedriges Einkommen.

Geringe Grundbildung führt aber nicht nur zu individuellen Einschränkungen, sondern hat negative gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Folgen. Auch wenn Alphabetisierung  in den für Bildung zuständigen Ministerien verortet ist: Es handelt sich um eine Herausforderung, die als ressortübergreifende Querschnittsaufgabe begriffen werden muss: Ob Arbeit oder Wirtschaft, Jugend oder Familie, Soziales oder Gesundheit – in jedem Themenfeld können Alphabetisierung und Grundbildung unter spezifischen Blickwinkeln betrachtet werden.  In Hinblick auf die jeweiligen Ausrichtungen lassen sich unschwer individuelle Benachteiligungen, eine gesellschaftliche Problematik, aber auch Handlungsperspektiven erkennen.

Diese Ausgabe des Alfa-Forum befasst sich mit dem Thema „Gesundheit“.  Klaus Hurrelmann stellt den Zusammenhang von Bildung, Gesundheit und Schulleistung dar. Er beschreibt, wie Kinder und Eltern gefördert werden können, aufgrund des „Präventionsdilemmas“ jedoch sozial benachteiligte und bildungsferne Eltern häufig nicht erreicht werden.

Marion Döbert zeigt auf, wie sich die Bildungsbenachteiligung funktionaler Analphabeten durch eine gesundheitsbelastende berufliche Tätigkeit, Angst vor sozialer Stigmatisierung oder schwierige Wohn- und Lebensumstände zu einer multikausalen Mehrfachbelastung ausweitet, die wiederum negative gesundheitliche Auswirkungen zur Folge hat.

Markus Anders skizziert ein Kommunikationskonzept für Gesundheitsinformationen zur Krebsfrüherkennung, das sich an lese- und schreibschwache Erwachsene richtet. Dieses setzt u.a. auf Öffentlichkeitsarbeit, leicht lesbare Texte und persönliche Beratung.

Anna Meise berichtet über Erfahrungen mit einer Unterrichtseinheit zum Thema „Schlafstörungen“. Dabei wird deutlich, dass viele ihrer Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer wegen anstehender Termine in Ämtern oder vor einem Elternabend Stress empfinden oder wegen fehlender beruflicher Perspektiven vor lauter Sorgen nicht zur Ruhe kommen.

In den Grundbildungskursen der Kärntner Volkshochschulen werden immer wieder Themen wie gesunde Ernährung oder Work-Life-Balance angesprochen. Im Projekt „Alpha-Power“ sollten die Rahmenbedingungen, unter denen Gesundheitsleistungen erbracht werden, beeinflusst werden. Darüber informieren Beate Gfrerer und Eva Maria Grilc.

Thorben Wist und Gisela C. Schulze beschreiben das theoretische Modell der Health Literacy und geben Anregungen, wie damit Gesundheitskompetenzen von Lernenden in Alphabetisierungskursen gefördert werden können.

Elke Kuhlmann und Achim Scholz schildern Erfahrungen aus dem Angebot zur „Arbeitsplatzbezogenen Gesundheitsförderung“ – von der Themensammlung über die Internetrecherche, dem Lesen von Texten, dem Berechnen von alltagspraktischen Anforderungen bis hin zu Übungen zur Körperwahrnehmung, Entspannung oder Gymnastik.

 

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!

 

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